Kirchen
Sankt Severin Kirche Gutendorf
Die spätromanische Chorturmkirche mit eingezogenem Turm Teil wurde im 13. Jahrhundert in der Dorfmitte erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts barock umgestaltet. Ein unbekannter Meister lieferte im 18. Jahrhundert die im Originalzustand befindliche Orgel. Seit 1926 läutet im Kirchturm eine in Apolda gegossene Glocke der Gießerei Franz Schilling Söhne. „Glaube“ enthält deren Inschrift. Die anderen beiden Glocken mit den Inschriften „Liebe“ und „Hoffnung“, welche für Gutendorf läuteten, wurden im ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Im Jahr 1995 wurde der Dachstuhl und das Kirchendach saniert und neu eingedeckt. Am 11.11.1995 wurde die neue Kirchturmspitze wieder auf den Kirchturm gesetzt. Im folgenden Jahr wurden die alte Friedhofsmauer und die Kirchenuhr in Stand gesetzt. Am 20. Juni 2013 kam es zu Wasserschäden durch ein Starkregenereignis. Bis zu 1m hoch stand das dreckige Wasser im Kircheninneren und beschädigte den Holzfußboden, Kirchengestühl, Schränke, Truhen und die Holzstützen der Emporen. Zahlreiche Helfer aus Gutendorf und der Kirmesgesellschaft packten kurz darauf gemeinsam an und beräumten das Kircheninnere von dem beschädigten Holz, um weitere Schäden durch Schimmel zu vermeiden. Etwa ein Jahr später begann ein Denkmalpflegeprogramm zum Wiederaufbau. Dies wurde finanziert aus Landesmitteln, großzügigen Spenden aus Gutendorf und Meckfeld sowie der Kirchgemeinde Hetschburg. Großen Anteil an der Sanierung hatte dabei der langjährige Kirchenälteste Manfred Zimmer. Im Zuge der Sanierung erhielt der Eingangsbereich herausnehmbare Hochwasserblanken aus Aluminium, um einen erneuten Schaden durch Hochwasser zu vermeiden. Am 24. Juni 2015 wurde die Kirche mit einem Gottesdienst und einem Blueskonzert eingeweiht.
Besonderheiten:
Vom Kirchturm aus führte ein unterirdischer Gang zum Keller einer Finnhütte auf einem Nachbargrundstück. Weitere Gänge sollten auch zu anderen Grundstücken verlaufen.
Das Kirchleben
Gutendorf hatte noch nie einen eigenen Pfarrer. Die Kirchgemeinde wurde daher von wechselnden Pfarrern aus den umliegenden Kirchspielen betreut. Von 1964 bis 1995 war Justus Lencer Pfarrer in Gutendorf. Viele der heutigen Einwohner wurden durch ihn getauft, konfirmiert oder getraut. Besonders seine Lockerheit und sein Verständnis bleibt allen bis heute in Erinnerung.
Seit 1978 läutet Kirchenältester Manfred Zimmer zu allen Anlässen die Glocke. 30 Minuten vor Gottesdiensten als Ankündigung sowie zu Beginn von Gottesdiensten und wenn ein Kirchenmitglied verstorben ist (und dessen Familie es wünscht) am nächsten Morgen 6:00 Uhr in einem besonderen Schlag-Rhythmus. Zusätzlich ertönt die Glocke an Sylvester zum Jahreswechsel für 10 Minuten.
Zu den Regelmäßigen Veranstaltungen gehören neben den klassischen Gottesdiensten an kirchlichen Anlässen „zu Gast Gottesdienste“, Adventssingen, Weihnachtsmarkt und jedes Jahr der Kirmesgottesdienst sowie zu Heiligabend ein Krippenspiel.
Autoren: Florian und Manfred Zimmer